I due violenti (1964)

(dt:Das Gesetz der Zwei)

D:Alan Scott, George Martin (=Francisco Martinez), Susy Andersen, Mary Badmayev, Silvia Solar, José Nieto, Andrew Scott (=Andrea Scotti), José Jaspe, Luis Induni, Aldo Sambrell (=Alfredo Sanchez Brell), Antonio Molino Rojo, Francisco Brana // R:Anthony Greepy (=Primo Zeglio) B:Jesús Maria Navarro, Marcello Fondato, Federico de Urrutia, Zeglio K:Alfredo Fraile M:Francesco de Masi

Texas Ranger Matt Logan bekommt die unschöne Aufgabe, seinen Freund Joe Cassidy einzufangen, der wegen Mordes gesucht wird. Schon bald hat er ihn aufgestöbert: Cassidy beteuert seine Unschuld; nur Bates und die anderen, die gegen ihn aussagten, wissen von dem Schmuhgeschäft. Logan, der gewillt ist, seinem Kumpel zu glauben, ist aber ein treuer Gesetzeshüter und will, daß alles seine Richtigkeit hat. Deswegen müssen die beiden sich ständig an der Nase herumführen, bis am Schluß die Gerechtigkeit den Sieg davonträgt... (Hach!)
Dieser Film ist die Kopie eines amerikanischen Edelwestern. Alles ist da: Der unschuldig Verfolgte, der seine Weste reinwaschen muß; der edle Held, der die Sache regeln muß, ohne dabei seine Ideale preiszugeben; und natürlich eine Stadt voller Feiglinge, die in Angst lebt. Mit den berühmten Engelszungen (und drei beherzten Frauen) schafft er es, die Städter aufzurüsten und für den Kampf gegen den gemeinsamen Feind zu motivieren. Eine Kopie, der Film, aber keine schlechte, denn er unterhält über die gesamte Laufzeit auf anständige Weise. Der Regisseur des Filmes, Primo Zeglio, hat kurz nach Kriegsende angefangen, einen ganzen Schwung von Filmen zu drehen, die meist in actionträchtigen Revieren wilderten. Seine drei Western (zwei habe ich gesehen) sind anständige Hausmannskost mit genügend Fleischeinlage, die den anspruchslosen Zuschauer sättigt. Wer Alan Scott (Cassidy) ist, weiß ich nicht, aber sein Mund ist eine einzige grienende Zahnreihe, die ihn für eine Verfilmung von Dumas' DER MANN DER LACHTE geeignet hätte erscheinen lassen. Sein Partner, George Martin, ist ein höchst artistisch veranlagter Spanier, der sein gutaussehendes Ponem in zahlreichen Genrefilmen zur Schau getragen hat und jetzt angeblich in den USA lebt. Er soll auch den ordentlichen EL RETORNO DEL CLINT IL SOLITARIO gedreht haben (mit Kinski), der aber von anderen Quellen Alfonso Balcazar Granda zugeschrieben wird. Die von mir begutachtete britische Fassung des Filmes wirkt übrigens wie ein Mundartwestern - so breite texanische Akzente habe ich selten gehört. (Alamo-Veteran Kirby: "Blast ya, yeller-hide!") De Masis Musik ist ein typisches Beispiel für die früheren Westernscores dieses Komponisten: Schmetternde Blechbläser für den Helden, zitternde Streicher für die Spannung, eine einsame Mundharmonika für das Gemüt... Sehr amerikanisch, halt. Die Darstellerin Paola Barbara (die die resolute Besitzerin eines Waffenladens spielt) ist im Privatleben Frau Zeglio und spielt auch in KILLER ADIOS mit, der einen Tick besser ist als dieser insgesamt ordentliche Film.
(CK)